Panik.
Ich habe es tatsächlich gemacht.
Ich habe mich angemeldet.
Ich werde auf der “Hamburg zeigt Kunst” ausstellen.
Standnummer 35, so viel ist schonmal klar.
Sonst nichts!

Fünf Minuten vorher:
es ist der 21. September 2022, alles läuft wie immer.
Ich arbeite und male relativ entspannt vor mich hin.
Irgendwann nach Feierabend flattert eine E-Mail in mein Postfach:
es ist der Newsletter der “Hamburg zeigt Kunst”,
eine bunte Veranstaltung mit rund 100 unterschiedlichsten Künstlern.

Als Besucher fand ich diese Veranstaltung immer schön
und mir war klar, dass ich irgendwann als Künstler daran teilnehmen wollte.

Und jetzt stand der Termin für das nächste Event fest:
der 27.11.2022, der erste Advent – in gut neun Wochen.

Das war wenig Zeit!
Ich hatte noch Ideen für Bilder, die ich bis dahin noch unbedingt umsetzten wollte.
Nicht ein Bild war gerahmt.
Meine Website, der Newsletter und der Katalog waren Baustellen.
Außerdem bräuchte ich für so eine Veranstaltung einen Flyer und vielleicht eine Postkarte zum Verteilen.
Verpackungsmaterial, irgendetwas um die Bilder aufzuhängen, und so weiter…
In meinem Kopf explodierten die To-Do-Listen.
Ein Haufen gute Gründe, die Teilnahme an der Veranstaltung auf das nächste Jahr zu schieben.

Mit berechtigten Zweifeln, ob das überhaupt alles zu schaffen sei, wandte ich mich an meine Frau Carmen.
Vielleicht würde sie mir einen Ausweg bieten.
Mir dazu raten, lieber erst im nächsten Jahr an diesem kreativen Festival teilzunehmen.
Dann könnte ich das alles ein wenig aufschieben, weiter in meinem gewohnten Rhythmus bleiben.
Ich fühlte mich ja noch nicht soweit.
Lieber morgen machen.

“Super, mach das! Unbedingt! Ich unterstütze Dich!”, war die Antwort meiner Frau.
So viel dazu.

Es folgten neun sehr intensive und arbeitsreiche Wochen.
Und dann kam der Tag X, der erste Advent.

Alle To-Do´s waren tatsächlich abgearbeitet!
Die Packliste dreifach gecheckt, fuhren wir in unsere alte Heimat Hamburg,
direkt an die Elbe und wurden mit einer fantastischen Morgenstimmung am Wasser begrüßt.

Der Aufbau des Standes gestaltete sich recht hektisch, wir hatten nur eine Stunde Zeit.
Carmen amüsierte sich prächtig über mich und meine Aufregung.
Und dann ging es auch schon los und die ersten Besucher liefen durch die Gänge.

Ununterbrochen habe ich mich mit den ausnahmslos netten Besuchern unterhalten,
andere Künstler kennengelernt und mich über den Besuch von Freunden und Familie freuen dürfen.

An diesem Tag habe ich Vieles gelernt, Inspirationen mitnehmen können und es war eine wirklich tolle Zeit!

Um den Tag perfekt zu machen, durfte ich erleben,
als eines meiner Bilder es schaffte, einen anderen Menschen tief zu berühren.
Ein unglaublich schöner Moment.
Mehr geht nicht.

Das alles wäre nicht möglich gewesen, hätte ich mich nicht überwunden und weiter gemacht wie bisher.
Ich hätte einen der schönsten Tage nicht erlebt, wäre ich beim “lieber-morgen-machen” geblieben.

Vielen Dank für die netten und inspirierenden Gespräche, das schöne Feedback und die gute Stimmung!

Vielen Dank an alle, die uns an diesem Tag besucht oder an uns gedacht haben – das war Wahnsinn!

Vielen Dank, Carmen, für Deine Unterstützung und dafür,
dass Du mir den Rücken frei gehalten und Raum gegeben hast.
Dafür, dass Du da bist.